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Diabeteszentrum WienerbergVortrag im Diabeteszentrum Wienerberg

Was ist Diabetes?

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Blutzuckerspiegel erhöht ist. Den Zuckergehalt im Blut reguliert hauptsächlich das Hormon Insulin. Es wird von bestimmten Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildet. Wird Insulin nicht ausreichend produziert oder ist seine Wirkung gestört, steigt der Blutzuckerspiegel.

Mögliche Anzeichen für einen erhöhten Blutzuckerspiegel sind ein starkes Durstgefühl, vermehrtes Urinieren, Müdigkeit, plötzliche Gewichtsabnahme, Sehstörungen und die Anfälligkeit für Infektionen.

Diabetes ist sehr gut behandelbar. Ein langes Leben mit guter Lebensqualität ist möglich. Vorausgesetzt, die Erkrankung wird schnell und umfassend behandelt. Basis einer erfolgreichen Therapie ist das ausführliche Wissen über die Erkrankung.

Im Diabeteszentrum Wienerberg finden wir zusammen mit den Betroffenen die individuell passende Therapie. Dazu bieten wir unterschiedliche Kurse und Schulungen an. Um den Behandlungserfolg zu gewährleisten, sind regelmäßige Zuckerselbstmessungen durch die Patient*innen notwendig.

Heute sind Blutzuckermessungen sehr einfach: Es gibt Insulinpumpen, moderne Blutzuckermessgeräte und für Menschen mit komplexen Insulintherapien Geräte zur ständigen Messung des Gewebszuckers. Die Ergebnisse besprechen wir zusammen mit den Patient*innen während der Termine im Diabeteszentrum Wienerberg.

Lesen Sie hier mehr über die unterschiedlichen Diabetes-Typen:

Diabetes mellitus Typ 1

Diabetes mellitus Typ 1 ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die meist im Kindesalter oder frühen Erwachsenenalter auftritt. Der Nachweis erfolgt durch die Bestimmung von Antikörpern. Bei dieser Form des Diabetes zerstört das körpereigene Immunsystem Insulin-produzierende Zellen der Bauchspeicheldrüse. Sind rund 80 Prozent dieser Zellen zerstört, bricht der Typ-1-Diabetes aus. Behandelt wird Typ-1-Diabetes mit Insulin. Dieses muss lebenslang genommen werden.

Frau überprüft ihren Blutzucker
Mann überprüft seinen Blutzucker

Diabetes mellitus Typ 2

In der Regel betrifft Typ-2-Diabetes ältere Menschen. Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes sind: Übergewicht, fettreiche und zuckerhaltige Ernährung, zu wenig Bewegung, eine familiäre Häufung oder vorangegangener Schwangerschaftsdiabetes. Bei Diabetes mellitus Typ 2 ist die Wirkung des Insulins gestört. Der erste Behandlungsschritt liegt darin, Ernährungsgewohnheiten zu optimieren und für mehr Bewegung im Alltag zu sorgen. Zusätzlich werden Medikamente eingesetzt, die den Blutzucker und das Körpergewicht senken und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall mindern. Im Einzelfall kann auch hier Insulin zum Einsatz kommen.

Diabetes in der Schwangerschaft

Auch während einer Schwangerschaft ist in einigen Fällen der Blutzuckerspiegel zu hoch. Die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes oder Gestationsdiabetes wird durch einen Zuckerbelastungstest gestellt.

Um gesundheitliche Risiken für Mutter und Kind zu reduzieren, ist es wichtig, dass jede Schwangere zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche einen Zuckerbelastungstest macht. Diese Untersuchung ist kostenlos im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen. Besteht ein erhöhtes Risiko, beispielsweise wegen Schwangerschaftsdiabetes während einer früheren Schwangerschaft, sollte dieser Test zweimal durchgeführt werden. Einmal direkt nach Feststellung der Schwangerschaft und ein zweites Mal wie im Mutter-Kind-Pass vorgesehen.

Frauen mit bereits bekanntem Diabetes sollten Ihren Kinderwunsch unbedingt mit der*dem behandelnden Ärzt*in besprechen. Wichtig vor der Schwangerschaft sind eine ausführliche Untersuchung von Augen, Nieren und Blutdruck und eine gute Blutzuckereinstellung. Blutzuckersenkende orale Medikamente sollten in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Sie können dem ungeborenen Kind schaden. Meistens ist daher eine Umstellung auf Insulin nötig.

Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes sind Übergewicht, starke Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, häufig auftretender Typ-2-Diabetes in der Familie, Schwangerschaftsdiabetes während einer früheren Schwangerschaft, hoher Blutdruck.

Häufige Komplikationen sind ein gesteigertes Größenwachstum des Kindes, ein hohes Geburtsgewicht und Kaiserschnitt-Entbindung. Außerdem kann das Kind nach der Geburt Unterzuckerungen und Atemstörungen haben. Zusammen mit den Patientinnen erstellen wir im Diabeteszentrum Wienerberg einen Therapieplan. Ziel der Therapie ist es, die Blutzuckerwerte zu senken.

Die Therapie besteht immer aus einer gesunden Ernährung und Blutzucker-Selbstkontrollen. Bei Bedarf erfolgt eine Insulintherapie.

Sind die Blutzuckerwerte gesunken, gibt es für Mutter und Kind gesundheitlich keinen Unterschied zu Schwangerschaften ohne Diabetes.

2 Monate nach der Entbindung sollte der Zuckerbelastungstest wiederholt werden. Denn Schwangerschaftsdiabetes ist ein Risikofaktor für die spätere Entwicklung von Typ-2-Diabetes.

Schwangere Frau sitzt auf Bett und streichelt Bauch
Diabetes-Beratung im Diabeteszentrum Wienerberg

Sekundäre Diabetesformen

Sekundäre Diabetesformen sind Diabetes-Erkrankungen, die als Folge einer Krankheit oder durch die Einnahme von Medikamenten entstehen:

MODY oder „Maturity Onset Diabetes of the Young” tritt in der Regel vor dem 25. Lebensjahr auf. Auslöser ist ein Defekt in Genen des Glukosestoffwechsels.

Ein Pankreopriver Diabetes kann infolge einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse auftreten.

Auslöser für Cortison bedingten Diabetes können zum einen Krankheiten mit übermäßiger Cortisol-Produktion sein. Zum anderen kann diese Diabetes-Form aber auch bei Menschen auftreten, die über einen längeren Zeitraum eine höhere Dosis Cortison systemisch einnehmen müssen. Das bedeutet, dass diese Medikamente geschluckt werden müssen oder gespritzt werden müssen, um über das Blut aufgenommen werden zu können.

Folge-Erkrankungen

Ein chronisch erhöhter Blutzucker kann vor allem Gefäße schädigen. Besonders betroffen sind das Herz, das Gehirn, die Augen, die Nieren, das Gefäßsystem und die Nerven. Eine gute Blutzuckereinstellung ist daher wichtig. Spätfolgen und Komplikationen lassen sich so vermeiden. Bei einem Besuch im Diabeteszentrum Wienerberg besprechen wir mit den Betroffenen die notwendigen Begleituntersuchungen. Diese erfolgen dann bei Fachärzt*innen und Instituten im niedergelassenen Bereich.

Patientin bei einer Augen-Untersuchung